„Im Kaffeehaus sitzen Leute, die alleine sein wollen, aber dazu Gesellschaft brauchen!“ meinte Alfred Polgar. Ich fühle mich sehr wohl in Kaffeehäusern. Stundenlang Zeitungen lesen und dazu einen Kaffee trinken, der mir regelmäßig kalt wird. Dazu brauch ich auch keine Gesellschaft. Zwischendurch beobachte ich die Menschen. Es geht um die Menschen, um die Atmosphäre, um die Zeit und um die charmanten Begegnungen, die ich da und dort festhalte. Meine Fotos sind keine Inszenierungen. Sie sind nichts anderes als flüchtige Notizen, die ich mitnehme, um mir etwas zu bewahren.

Mitte der 1970er Jahre entstanden im Antico Caffé Greco in Rom die ersten Aufnahmen zu dieser Endlos-Serie auf einer alten Rolleiflex. Bis zum heutigen Tage ergänze ich die Werkserie: In Berlin, Piran, Laibach, Prag, Budapest, Salzburg, Triest, Hamburg und selbstverständlich in der Hauptstadt des Kaffees, in Wien.